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Vergleich: Lotus Grill, Grillerette und der Cobb-Grill

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Oftmals ist der Einstieg in die BBQ-Welt gar nicht so einfach, wie man denkt. Ganz am Anfang meiner BBQ-Zeit war ich, wie wahrscheinlich viele von euch, ziemlich überfordert mit den vielen Grill Angeboten und den Möglichkeiten, die einem geboten werden. Besonders jetzt, wo die Nachfrage nach nachhaltigen Grillmaterial und dessen Zubehör stetig steigt, ist es wichtig zu wissen, was man genau kauft und welche Funktionen das Produkt besitzt. Aus diesem Grund werde ich den Lotusgrill, die Grillerette und den Cobb Grill heute ganz genau unter die Lupe nehmen!  

Viel Spaß beim Lesen und Vergleichen ; )

 

Grillkohle

Beginnen wir doch einfach mal mit der Kohle, die man für den jeweiligen Grill benötigt. Der Lotusgrill braucht sehr spezielle, sehr kleine Holzkohle Stücke (1,13€/ 160gr) der hauseigenen Marke, die in kleinen oder großen Säcken geliefert werden. Die Grillerette wiederum wird mit normaler Holzkohle (nicht die großen, sondern die kleineren Stücke, 0,24€/ 180gr) betrieben, während der Cobb mit einem großen Holzkohle-Brikett (3,17€/ 400gr) in Gang gebracht wird.

 

Preis-Leistungs-Verhältnis

Das günstigste Modell der Grillerette beginnt bei ca. 120€ und mit inbegriffen sind ein Gitterrost und ein mit Thermometer integriertem Deckel. Beim Cobb befinden sich die Preise je nach Modell und Ausstattung zwischen 200€ und 500€. Aber auch hier bekommt ihr beim günstigsten Modell nicht nur das signifikante Brikett, sondern auch einen Deckel, den man, wie bei der Grillerette, dafür benutzen kann, um die Temperaturen natürlich zu erhöhen. Der Lotusgrill liegt preislich zwischen 130€ und 300€. Hier bekommt ihr allerdings lediglich ein Gitterrost zum günstigsten Modell. Es gibt also keine Möglichkeit, die Temperaturen auf ,,natürliche‘‘ Weise mittels eines Deckels zu erhöhen, es sei denn ihr kauft euch das nötige Zubehör dazu. 

 

Wärmeverhalten

Kommen wir nun zum Wärmeverhalten der verschiedenen Grills. Der große Unterschied ist, dass beim Lotusgrill die Hitze in der Mitte ist und somit leicht abfließt. Die Grillerette und der Cobb jedoch besitzen beide eine Grillplatte, die es ermöglicht, dass die Hitze gleichmäßig verteilt wird. 

Ein weiterer Unterschied ist, dass der Lotusgrill und die Grillerette beide einen Ventilator haben, was beim Cobb nicht der Fall ist. Er ermöglicht die Hitzeregelung, indem man die Geschwindigkeit des Ventilators erhöht oder verringert. Dieser Ventilator wird bei beiden Grills mit Batterien angetrieben, welche jedoch beim Lotusgrill nur von unten wechselbar sind. D.h. Ihr müsst den Grill erst auf den Kopf stellen, um die Batterien wechseln zu können. Die Batterien der Grillerette könnt Ihr stattdessen problemlos während des Betriebs wechseln oder alternativ den Mini-USB-Anschluss verwenden, um keine Batterien zu verbrauchen. Da der Cobb keinen Ventilator besitzt, benötigt dieser dementsprechend auch keine Batterien. Hierbei wird die Hitze lediglich von dem Cobb Stein, also dem vorher genannten Brikett erzeugt, was bedeutet, dass man die Hitze nicht einstellen oder verändern kann. 

 

Benutzung 

Nachdem nun alle Formalitäten und technische Voraussetzungen geklärt wären kommen wir in die nächste Runde unseres Vergleiches. Jetzt wird sich alles um den Einsatz der Grills und um die endgültigen Ergebnisse des Grillgutes drehen, welches wir grillen werden.

Beginnen wir diesmal mit dem Cobb Grill. Zuerst muss das Holzkohle-Cobb-Brikett am mittleren Loch mit einem Feuerzeug angezündet werden und anschließend in das runde Gitter, in der Mitte des Cobbs gelegt werden. Der Pflasterstein brennt nach einmal Anzünden von selbst weiter und behält seine Temperatur nach kurzer Zeit konstant bei. Ihr müsst also nicht die Befürchtung haben, dass der Stein plötzlich aufhört zu brennen ; )

Anders als der Cobb, arbeitet die Grillerette mit einem Gelbehälter, der mit ganz gewöhnlichem Anzündgel befüllt werden muss. Hierbei solltet Ihr die  Öffnung in der Mitte jedoch aussparen, da von dort die Hitze später austreten wird. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Gel benutzt wird, einmal rundum führen reicht völlig. Wenn Ihr jetzt den Ventilator einschaltet, das Gel mit einem Feuerzeug anzündet und die durchlöcherte Schale hinauf legt, fängt der Grill an zu rauschen (keine Sorge, das ist Absicht). Dies ist das Zeichen dafür, dass der Luftstrom des Feuers durch die Löcher strömt und die Zeit gekommen ist, um die Holzkohle in die Schale zu legen. Im Idealfall sollte die Kohle ausreichen, um die Schale bis zum Rand zu befüllen. Praktischerweise kommt die Grillerette zusätzlich mit einem Fettauffangbehälter aus Metall. Dort muss Wasser hinein gegeben werden, damit das Fett vom Essen in das Wasser ablaufen kann und nicht in die Kohle gelangt. Dies ist nämlich grundsätzlich ein erheblicher Nachteil bei vielen verschiedenen Grills, da der Rauch der entsteht, wenn das Fett des Essens auf die Holzkohle kommt, krebserregend ist. Hier ist das nicht der Fall. Im Gegenteil: die Grillerette raucht durch den Auffangbehälter beinahe gar nicht und außerdem ist dieser durch das Wasser ziemlich leicht zu säubern. Nach einigen Minuten wird die Grillerette ziemlich heiß, sodass die Gebläsegeschwindigkeit um etwa 50 % reduziert werden sollte. 

Der Lotusgrill funktioniert im Grunde genommen wie die Grillerette. Bevor dieser zum Einsatz kommen kann, müsst Ihr den kleinen Gelbehälter aber mit Anzündgel befüllen und anschließend anzünden. Jetzt muss der Ventilator angemacht und der Korb aufgesetzt werden, in welchen Ihr die feine Holzkohle geben müsst. Bei diesem Grill ist große Holzkohle aber kontraproduktiv, da sie nicht in den kleinen Behälter passen könnte. Zum Schluss müssen die durchlöcherte Kappe und das Grillgitter aufgesetzt werden. Letzteres ist am Anfang jedoch noch etwas umständlich für diejenigen, die neu dabei sind. Was aber einen großen Pluspunkt darstellt, ist die Verriegelung, die man mit dem Gitter vornehmen kann. Jetzt muss einige Minuten gewartet werden, damit die Holzkohle heiß werden und die Temperatur steigen können. 

 

Temperaturverhalten

Anfang

Das Temperaturverhalten ist bei all den drei Grills unterschiedlich aufgebaut. Ich habe zu den gleichen Zeiten je eine Temperaturprobe vor, während und nach dem Grillen festgehalten, um die Heizqualität miteinander vergleichen zu können.  

Die Temperatur in der Mitte des Cobb liegt nach circa sieben bis acht Minuten zwischen 270°C und 280°C, während die Temperatur an der Seite des Grills bei ca. 260°C liegt. Diese Werte sind für das Grillen von Steaks perfekt geeignet, da sie bei Temperaturen von 230°C bis 280°C gegrillt werden.  

Bei der Grillerette sieht man, dass die Temperaturen um einiges höher liegen. In der Mitte kommt ein Wert von 370°C und am Rand ein Wert von 280-300°C raus, was bedeutet, dass die Temperaturen der Grillerette um 20% höher sind, sodass wir die Leistung des Ventilators ein wenig reduzieren können.

Beim Lotusgrill ist auffällig, dass der Boden ziemlich heiß ist und die Grillplatte nach acht Minuten einen Temperaturwert von 230°C aufweist. Nach außen hin habe ich 180°C – 190°C gemessen, was zum Grillen eigentlich etwas wenig ist.

 

Grillen

Im nächsten Schritt habe ich das Fleisch, in meinem Fall habe ich je zwei Hähnchenspieße, zwei Würstchen und ein Beef Patties auf die drei Grills gelegt. 

Nach einiger Zeit liegt die Temperatur beim Cobb während des Grillens bei etwa 240°C, bei der Grillerette sind es um die 320°C und der Lotusgrill besitzt eine Temperatur von  ca. 220°C in der Mitte und 130°C – 140°C an der Seite. Während die Hitze beim Cobb und der Grillerette ziemlich hoch ausfallen, sind die Temperaturen des Lotusgrill vor allem an der Seite viel zu niedrig. 

Diese Tatsache macht sich auch beim Wenden des Fleisches bemerkbar. Zur Mitte sehen die Würste gut durchgegrillt aus, während die Enden immer noch so aussehen, wie am Anfang. Ähnlich sieht das leider auch bei den Hähnchenspießen und dem Beef Patty aus.

Das Wasser in dem Fettauffangbehälter der Grillerette ist beinahe komplett verdunstet. Hier ist es wichtig, den Behälter stetig zu überprüfen und ggf. Wasser nachzufüllen. Anschließend habe ich den Deckel aufgesetzt, um die Temperatur zu erhöhen, welche durch die Temperaturanzeige auf dem Deckel leicht zu kontrollieren ist. Wichtig ist auch, dass ihr eure Würste mit der Länge zur Mitte hin platziert, weil die Grillerette eine leicht abgerundete Grillplatte besitzt, würden die Würste sonst runterrollen. Solltet ihr Holzkohle nachfüllen wollen, ist das, wie oben angemerkt, ziemlich leicht machbar und sehr unkompliziert. 

Im Gegensatz zur Grillerette muss man das Grillrost des Lotusgrills erst von den Seiten des Grills entkoppeln und das Grillrost anschließend hochheben. Leider wird hier kein Zusatzteil geliefert, um den Rost anzuheben, was das Nachfüllen der Holzkohle gefährlich macht. 

Einfacher gestaltet es sich beim Cobb. Hier muss man angesichts des Briketts keine Holzkohle nachfüllen, so dass aber auch keine Änderungen vorgenommen werden können.

Ein kleiner Tipp nebenbei: 

Wenn ihr dem Essen zusätzlich Geschmack geben wollt, dann gebt einfach ein paar Räucherchips auf die Holzkohle, die zusätzlichen Rauch, der sich positiv auf den Geschmack des Grillguts auswirkt. Das kann man wiederum intensivieren, indem man den Deckel auflegt. Diese Methode könnt ihr bei allen drei Grills verwenden. 

Ein weiterer Vorteil beim Cobb und der Grillerette ist, dass ihr beide Grills gleichzeitig als Ofen benutzen könnt. Einfach, indem ihr bei der Grillerette das Drahtgitter integriert und einfach den Deckel auflegt. Das Gleiche beim Cobb: Hier ist der Deckel so hoch, dass die Ofenfunktion bereits automatisch eingefügt ist, wenn man den Deckel auflegt. 

 

Ende

Nachdem ich mein Fleisch von den Grills genommen und die Grills ein wenig abgekühlt habe, kam es auch schon zum krönenden Abschluss: dem Saubermachen. Dafür habe ich bei allen drei Grills lediglich ein wenig Wasser und meine gute alte Stahlbürste benutzt. Es ist aber ratsam den Grill dann zu reinigen, wenn er noch etwas heiß ist, damit es einfach ist, Eingebranntes zu entfernen. 

Dadurch, dass der Lotus Grill lediglich das Gitter besitzt, ist ziemlich viel Fett nach unten getropft, was dazu geführt hat, dass beim Grillen Flammen entstanden sind, die das Fett haben einbrennen lassen. Hier hat sich die Reinigung als am Schwierigsten erwiesen. Am einfachsten hingegen war die Reinigung der Grillerette, was vor Allem an ihrem praktischen Auffangbehälter liegt. Dessen Inhalt musste ich einfach auskippen und anschließend kurz mit einem nassen Lappen die Reste auswischen. Dann kurz die Grillplatte mit Wasser und Lappen Saubermachen und schon war die Grillerette wieder einsatzfähig. Ähnlich sah die Reinigung auch beim Cobb aus. Hier habe ich den Brikett vorsichtig aus dem Grill genommen und die schmutzigen Flächen, sowie das Grillrost mit Wasser und meiner Bürste sauber gemacht. 

 

Fazit

Meiner Meinung nach ist die Grillerette auf Platz 1 der hier getesteten Modelle. Sie war am Besten zu reinigen, hatte die höchste Temperaturfähigkeit und ist zusätzlich das günstigste Produkt. Außerdem sind die Temperaturen durch den Temperaturregler und das Thermometer einstell- und kontrollierbar. Auch das Nachfüllen der Holzkohle und Chips ist durch den beigefügten Grillheber kinderleicht. Hier kann man wirklich nichts falsch machen!

Auf Platz 2 meines Vergleichs kommt der Cobb Grill. Mit einem Preiseinstieg von ca. 200€ aufwärts ist er zwar um einiges teurer, als der Lotus Grill, aber dafür auch um einiges leistungsstärker, was das Temperaturverhalten angeht. Er ist ziemlich leicht in der Bedienung und brennt von allen drei Grills, aufgrund der großen Briketts am Längsten. Leider hat er aber kein integriertes Thermometer und besitzt auch keine Temperatureinstellung, weshalb man das Grillgut während des Grillens stets überprüfen sollte. Alles in einem aber dennoch ein gelungenes Produkt, was praktisch in der Handhabung und der Reinigung ist!

Den dritten Platz vergeben ich an den Lotus Grill. Er ist zwar schon ab 130€ zu kaufen, hat aber in meinem Test bezüglich des Leistungsverhalten am Schlechtesten abgeschnitten. Die Grilltemperaturen sind an der Außenseite des Grills viel zu niedrig, so dass das Grillgut keine Möglichkeit bekommt gleichmäßig gaar zu werden, bzw. durch die entstehenden Flammen anbrennt. Leider muss man den Deckel für den Lotus Grill extra bezahlen und auch das Nachfüllen von Holzkohle gestaltet sich durch das Fehlen eines Hebers schwierig und gefährlich. Aus diesen Gründen kann ich den Lotus Grill leider nicht weiter empfehlen.

Link zum Video; https://www.youtube.com/watch?v=y7M1RaWeLEo&ab_channel=Grillerette